Stärkere Kontrollen für Ferienvermieter auf Mallorca
Die Landesregierung der Balearen hat erneut strengere Kontrollen für die Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern angekündigt. Den vielfach nicht offiziell genehmigten Beherbergungsbetrieben soll dadurch der Riegel vorgeschoben werden, wobei im gleichen Atemzug ein verbessertes Genehmigungsverfahren für die Ferienvermietung im Aufbau ist. Nirgendwo auf den Balearen blüht das Ferienvermietungsgeschäft so wie auf der Insel Mallorca. Im Zuge eines zuvor ergangenen Genehmigungsstopps, wonach eine Vermietung von Fincas nach 2006 nicht mehr offiziell zugelassen wurde, und weiterer strenger Auflagen wuchs die Unsicherheit bei den privaten Vermietern. Die hohe Nachfrage nach Ferienhäusern machte die Anbieter jedoch vielfach erfinderisch und die rechtliche Grauzone wurde mehr und mehr strapaziert.
Nun sollen verbesserte Regelungen und stärkere Kontrollen erneut Licht ins Dunkel bringen, um langfristig Rechtssicherheit zu erzielen. Der Tourismusminister Carlos Delgado legte diesbezüglich bereits Anfang Dezember den Entwurf für das neue Tourismus-Rahmengesetz vor. Dieses soll möglichst schnell verabschiedet werden und bereits zum Sommer 2012 in Kraft treten. Dieser Entwurf beinhaltet auch die Einrichtung eines ‚touristischen Bürgerbüros‘, der Oficina Única de la Administración Turística, die sich künftig zentral um die relevanten Behördengänge kümmern soll.
Wie die Mallorca Zeitung (MZ) von einer Nachfrage beim Tourismusministerium berichtet, könne ein Ferienhaus aktuell genehmigt werden, wenn alle Kriterien im Artikel 5 des Erlasses 13/2011 und Artikel 23 des Allgemeinen Tourismusgesetzes der Balearen erfüllt werden. Ob dies auch ein Ende des bisherigen Genehmigungsstopps bedeutet, ist jedoch nicht sicher. Ungeklärt bleibt bis dahin auch weiter die Konkurrenz-Situation zwischen Hoteliers und privaten Ferienvermietern, die mancherorts beklagt und andernorts nicht weiter thematisiert wird.
Mit Hilfe des Einsatzes sogenannter Tourismusinspektoren soll das illegale Vermieten von Ferienwohnungen und Fincas künftig noch härter bestraft werden. Unangemeldete Ferienhäuser seien als ’schwerer Verstoß‘ gegen das Tourismusgesetz zu bewerten und seien mit Geldstrafen zwischen 4.000 und 40.000 Euro beziffert, wie die MZ berichtet.